Weihnachtskrimi
von Hanna Paulsen
Zum Inhalt
Tödliche Weihnachtsplätzchen vergiften auf Föhr das Fest der Liebe.
Mehrere Besucher eines Weihnachtsbasars in Oldsum landen mit einer Vergiftung im Krankenhaus. Als ein Mann stirbt, übernehmen Staatsanwalt Broder Jacobsen und Kriminalhauptkommissar Thies Hansen vom Festland die Ermittlungen. Das Mordmittel ist schnell gefunden: vergiftete Zimtsterne, die zum Verkauf für den guten Zweck gespendet wurden. Doch wer hat die Kekse gebacken? Und was ist das Motiv? Als es den nächsten Todesfall gibt, beginnt für Broder und Thies ein Wettlauf gegen die Zeit.
Die beschauliche Nordseeinsel Föhr wird ausgerechnet während der Weihnachtszeit zum Schauplatz einer mysteriösen Mordserie.
#hannapaulsen #NetGalleyDE
Staatsanwalt Broder Jacobsen ist endlich wieder einmal auf Föhr. Eigentlich nur, um Lina zu besuchen. Doch dann passiert etwas. Er wird mitten hineingezogen in einen Fall von Keksvergiftung. Das Mordopfer war eher eigenbrötlerisch und unbeliebt. Das klingt nach einer einfachen Lösung. Weit gefehlt! Die Autorin schafft es auch im zweiten Teil perfekt, die Leser in die Irre zu führen.
Ich mag diese Reihe sehr. Es war wie nach Hause kommen. Die Autorin hat alle Figuren sehr beständig und bodenständig angelegt, sodass ich mich sofort wieder an alles erinnern konnte. Auch Thies kommt wieder vom Festland auf die Insel, um den Fall aufzuklären. In diesem Band wird er individueller gezeichnet und man lernt ihn besser kennen. Prinzipiell ist diese Reihe sehr gut aufgebaut. Die Polizisten sind uneingeschränkt die Guten und arbeiten selbst an Weihnachten, um den Fall aufzuklären. Die Verdächtigen sind zahlreich und die Handlung ist so geschickt konstruiert, dass sich immer wieder neue Hinweise ergeben, die zu neuen Verdächtigungen führen. Gut finde ich auch, dass im zweiten Band dieser Reihe die gute alte Ermittlungs- und Befragungsarbeit im Vordergrund steht. Es gibt weder Hightech noch ein Superhirn, das alles im Alleingang löst. Es geht um Zusammenhalt, Respekt und Menschenkenntnis.
Eher gemütlich-regional, inseltypisch norddeutsch (Thies mag nur Kaffee, dafür spricht er gerne Platt), trotzdem ausgesprochen spannend: Mit diesem Buch hat man einen lesenswerten Regionalkrimi in Händen, der mich voll überzeugen konnte.
Ein interessantes Nebenthema des Buches ist die Trauerbewältigung. Wie geht man mit solch schmerzlichen Verlusten um und wie trauert jeder Mensch individuell für sich allein? An welchen Schicksalsschlägen zerbricht man und wie schafft man es, sein Leben weiterzuführen? Welche Einschränkungen erlebt man dadurch und wer ist ein wirklicher Freund? All diese Fragen sind leicht, aber dennoch sehr präsent in die Geschichte eingewoben und machen alle Protagonisten noch ein wenig sympathischer und nahbarer.