Fünf Freundinnen auf dem Jakobsweg. Ein hinreißend komischer Roman über eine Reise, die alles verändert.
Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist nichts mehr, wie es war.
Würden sie sich heute begegnen, wären sie wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem Französischkurs auf einen Absacker bei Luc eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit sehr unterschiedlichen Temperamenten:
Da ist Caroline, die Strafverteidigerin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar. Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern verliebt, entwirft beruflich Haushaltsgegenstände. Sie hofft auch mit 35 noch, von der Wegwerfware wegzukommen. Bei Aufträgen und bei Männern. Eva wäre schon froh, wenn sie ein eigenes Leben hätte. Als Hausfrau, Ehefrau und Mutter mit brachliegender medizinischer Approbation ist sie geplagt von den schrecklichen »V’s«: vierzig, vier Kinder, verirrt. Estelle, die Apothekergattin, ist die Frau, die immer zu viel in den Koffer packt und das Tragen anderen überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen. Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe geworden ist?
Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise zu vollenden – und ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben durcheinanderwirbelt.
Die Pilgerreise, als Unterstützung für die trauernde Judith gedacht, wird für die fünf Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was es scheint.
Der Weg ist das Ziel
und manchmal sind die Ziele ganz anders als gedacht.
Die leicht abgehobene Apothekersgattin Estelle, die toughe Anwältin Caroline, die junge Witwe Judith, Kiki die leicht beeinflussbare Designerin und die sich um alles kümmernde, aber Medizin studiert habende Eva kennen sich sein einem Französischkurs vor 15 Jahren. Jeden ersten Dienstag im Monat treffen sie sich und einmal im Jahr fahren sie zusammen in den Urlaub. Vor kurzem starb Judiths Mann Arne und dieses Jahr wollen die Frauen den Jakobsweg pilgern, da Arne dies vor seinem Tod nicht mehr beenden konnte und es Judith viel bedeutet Arnes Weg zuende zu gehen.
Unterwegs lernt sich jede der Frauen neu kennen und meistert so manches Ungemach. Am Ende hat sich einiges geändert, am meisten jedoch die Frauen sich selbst.
Die Geschichte dieses Buches ist recht einfach, die Gefühle und die Charaktere sind es jedoch nicht. Gut beschreibt Monika Peetz jede einzelne der Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Stereotyp teilweise und manchmal für meinen Geschmack etwas zu sehr klischeebehaftet aber immer sehr lebendig, so dass sich jede Leserin in einer der Damen mit Sicherheit ein Stück weit wiederfindet. Auch die Probleme sind alltäglich, und gut beschrieben. Die Hauptthemen des Buches die die Wegweiser markieren auf dem Jakobsweg sind Freundschaft, Vertrauen, Mut, Selbstfindung und Verrat. Sehr schön beschreibt die Autorin diese einzelnen Stationen synchron zur Pilgerreise der Frauen. Das Buch ist schön gegliedert und flüssig lesbar.
Ein paar Beschreibungen der Umgebung hätten dem Buch gut getan und man hätte die Vorgeschichten und Umfelder der Dienstagsfrauen ruhig ein bisschen detaillierter beschreiben können, ansonsten ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen !
KiWi ISBN: 978-3-462-04255-9
Erscheint am 18. November 2010