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Die Toten von Helgoland – Carina Lund

#rezensionsexemplar # netgalley # dankeschön

Jonas van Dorn hat seine Detektei eröffnet und sein erster Auftrag führt ihn nach Helgoland. Dort soll er eine vermisste Frau suchen, allerdings ist der Fall wesentlich komplexer als er zu Beginn angenommen hat. Es gab schon mehrere Todesfälle auf der Insel und scheinbar gibt es einen Zusammenhang.

Meine Meinung:

Es fällt mir schwer dieses Buch zu beurteilen. Die Geschichte ist nicht schlecht und was mir sehr gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass es ein wenig ein Locked – in- Setting ist. Also ein begrenzter Täterkreis auf einer Insel. Zudem sind die ermittelnden Personen fernab der Gefahr, ich mag nicht gerne Krimis lesen, wo der Ermittler ständig in Lebensgefahr schwebt. Alles gut so weit. Doch leider habe ich auch ein paar kritische Anmerkungen. Ich fand es extrem schade, dass das Thema PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) überhaupt nicht zur Sprache kam, obwohl Jonas darunter leidet. Hier wird dem Leser suggeriert sich dafür zu schämen, wenn man darunter leidet und das ist gar nicht mal selten (Quelle Wikipedia: “Die Lebenszeitprävalenz einer PTBS liegt bei etwa 8 %, kann aber bei exponierten Personen wie Rettungskräften, Ärzten, Polizisten, Soldaten oder Flüchtlingen auf über 50 % ansteigen.“ ) Schade, hier wurde eine sehr wichtige Botschaft an den Leser nicht genutzt. Zumal es keinerlei Auswirkungen auf den Verlauf der Aufklärung des Verbrechens gehabt hätte, wenn Jonas sich dazu bekannt hätte.
Außerdem fand ich den Schreibstil ein wenig befremdlich. Einerseits total klar, was die Umgebungsbeschreibung betrifft und sämtliche Protagonisten werden wunderbar beschrieben. Auch die atmosphärische Spannung ist klasse, ich wollte tatsächlich immer weiterlesen, um die Auflösung zu erfahren. Andererseits fand ich den Sprachstil sehr ähm, sagen wir mal: albern, kindlich. Nicht tiefgründig genug um die Protagonisten von ganzem Herzen zu lieben. Teilweise ein wenig platt, was letztendlich dazu geführt hat, dass einige rote Fäden offen geblieben sind und manche Begebenheiten ein wenig unlogisch erschienen.

Fazit: Wer ruhige Krimis mit begrenztem Täterkreis mag kommt hier auf seine Kosten.
Vier herbstliche Sterne von mir.