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Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten / Einladung zum Klassentreffen – Martin Schörle

Auftritt: mellidiezahnfee, leere Bühne nur ein Buch liegt auf dem Boden

Sie: In diesem Buch ist der Titel Programm, nichts ist alltäglich. Das Buch enthält zwei Theaterstücke, die, wenn man sich erst einmal eingelesen hat, ganz wunderbar zu verstehen sind.*stutzt… überlegt.

Na ja beim Hans Fredenbeck ja nicht so, der ist ja völlig abgehoben. Aber Wahnsinn wie viele Gedanken ein einzelner Autor in eine Geschichte packen kann. Hier wird das stereotyp eines Beamten vorgeführt, teilweise ins Groteske verzerrt, aber dennoch immer authentisch. Ich habe mich ja schon immer gefragt was diese Herren ( und Damen) so erledigen, während sie im Büro weilen? Jetzt weiß ich es endlich, danke Hans Fredenbeck.

Der Monolog schlägt einen Bogen vom Urknall zur weiblichen Libido, mit Umwegen über Hochzeitstage, Fasching und Kollegen. Auf dieses Stück muss man sich ganz und gar einlassen können, es ist manchmal sehr schwer den Gedankengängen des Autors folgen zu können.

* grübelt gerade über einer Überschrift. *Hans erklärt die Welt, nee da fehlen die Paragrafen, also anstatt parasitäre Welt …..paragrafisitäre Welt?

Es ist jedenfalls ganz grandios wie der Autor mit Worten Werte und Normen ins Wanken bringt.

 Das zweite Theaterstück hingegen ist leicht verständlich und es sind ein paar mehr Protagonisten involviert.

Marina und Carsten telefonieren.

 *das Buch aufnehmend, hochhaltend eine Drehung zum Publikum:

 Ja, so ist das Leben. Und die Liebe. Also absolut konträr zum ersten Stück. Denn Carsten weiß ganz genau was er will. Beide Protagonisten reden sehr offen und intensiv miteinander. * dreht sich um und schreit“ Und verdammt noch mal ich hätte auch gerne meine E-Mail-Adresse abgegeben und gewusst wie das endet grrr.“ Die Szenen mit den Mitreisenden fand ich sehr lustig, allerdings auch bezeichnend. Die Gratwanderung zwischen Gaffertum und Empathie ist gefährlich heutzutage . Aber hier endet es gut. Wunderschön auch hier, wie der Autor zwanzig Jahre überbrückt, sprachlich eine Zeitreise startet und trotz aller negativen Erfahrungen der Protagonisten steht hier ,(auch wieder absolut konträr zum lieben Hans), das Positive im Vordergrund.

 Fazit: Am besten genießt man dieses Buch in absoluter Stille….und Dunkelheit (plus Leselampe okay) , denn obwohl alles sehr heiter und wortgewandt beschrieben ist, steht sehr viel Information über das Leben und die Liebe in diesem Buch. Oder man liest dieses Buch im Zug. Aber dann bitte nur heimlich, nicht dass ihnen noch jemand eine E – Mail Adresse in die Hand drückt und sagt“: Melden sie sich ich möchte wissen, wie das ausgeht *grins.