You are currently viewing Die Zahlen der Toten – Linda Castillo

Die Zahlen der Toten – Linda Castillo

Die verstümmelte Leiche der jungen Frau liegt auf einem schneebedeckten Feld. Ihr Mörder hat sie regelrecht abgeschlachtet und ihr eine römische Zahl in den Bauch geritzt.

Fassungslos steht Kate Burkholder, die neue Polizeichefin im verschlafenen Painters Mill, Ohio, vor der grausig anmutenden Szenerie. Kann es wahr sein? Ist der, den sie damals den „Schlächter“ nannten, und der vor 16 Jahren mehrere junge Frauen auf bestialische Weise tötete, wieder zurück? Für Kate steht jetzt alles auf dem Spiel: Sie muss den Mörder so schnell wie möglich finden. Doch dann muss sie auch ein Geheimnis preisgeben, das sie ihre Familie und ihren Job kosten könnte

Inhalt:

Kate ist als Amish in der Stadt aufgewachsen und kennt daher Kultur und Tradition. Dass sie jetzt in einem so schlimmen Mordfall ermitteln muss macht ihr sehr zu schaffen. Auch das es sich ziemlich sicher um einen Serienmörder zu handeln scheint mit dem sie ein Geheimnis verbindet macht die Situation nicht einfacher.

Meine Meinung:

Die Polizeichefin Kate erzählt in der Ich- Perspektive, was manchmal ein bisschen holperig klingt und gewöhnungsbedürftig ist. Die Autorin beschreibt die Landschaft und die Figuren sehr liebevoll und en detail, was den Leser sehr schnell mitfühlen lässt, wobei die ungewöhnlichen Einblicke in das Leben der Amishen Kultur sehr spannend sind. Ein Thriller in einem ganz anderen Umfeld. Hier treffen zwei Extreme aufeinander: Eine extrem friedliche Welt der Amish und ein sehr gefährlicher Serienkiller. Dies gibt dem Buch einen ganz speziellen Reiz. Das Buch ist gut zu lesen und der Stil sehr flüssig. Allerdings  liest es sich alles noch ein wenig nach Stilmix. Die Autorin hat noch keinen absolut erkennenswerten Stil gefunden. Teilweise drängten sich mir Vergleiche auf mit Karen Rose oder Sandra Brown wobei die Charaktere dadurch teilweise in ihrer Glaubwürdigkeit verloren. Die integrierte Liebesgeschichte erschien mir sehr konstruiert / gezwungen und passte teilweise nicht zu den beschriebenen Lebensläufen.

Schade war auch das  Ende. Die Auflösung an sich war gut, unerwartet und hatte Gänsehautcharakter. Aber das  schon so oft von mir bemängelte „ so muss ein Thriller enden, so steht es im modernen Handbuch“ Entführung / Todesangst usw. ( mehr sei hier nicht verraten)  Schlusshighlight war gähnend langweilig, weil es wirklich nahezu jeder Autor so schreibt und sein Buch mit solchen Schlussakkorden enden lässt.

Fazit:

Ein spannender Thriller mit noch kleinen Schwächen, aber durch die liebenswerten Andersartigkeiten der Kultur dennoch lesenswert.

ISBN: 978-3-596-18440-8 Fischer Taschenbuch Verlag

Erscheint am 12. August 2010