Mit dem Erscheinen seines ersten Roman »Ich bin kein Serienkiller« hat der Horror ein faszinierendes neues Gesicht bekommen. Mit »Mr. Monster« setzt Dan Wells seine Trilogie um den jungen John Cleaver fort…
Mein Name ist John Cleaver. Ich bin 16 Jahre alt und lebe in Clayton County. Ich habe eine Mutter, eine Schwester und eine Tante. Ich mag Lesen, Kochen und ein Mädchen namens Brooke. Ich möchte das Richtige tun, um jeden Preis. Ich möchte ein guter Mensch sein. Doch das ist nur die eine Hälfte von mir. Mein Name ist Mr. Monster. Ich weise alle Anzeichen eines Serienkillers auf. Ich fantasiere über Feuer, Gewalt und Tod. Im Beisein von Toten fühle ich mich wohler als in der Nähe der Lebenden. Ich habe einen Dämon besiegt. Doch es gibt viele Dämonen da draußen. Und jeden Tag verspüre ich den Drang, erneut zu töten. …
John Cleaver ist 16 Jahre alt, lebt in Clayton und er ist ein Soziopath. Das bedeutet er empfindet anderen Menschen gegenüber keine Gefühle und er hat ein “ zweites Ich” dass er Mr. Monster nennt. Im ersten Teil “ Ich bin kein Serienkiller” brachte John Cleaver einen Serienmörder zur Strecke, und stieß dabei auf ein schreckliches Geheimnis. Der Serienkiller war ein Dämon.
Auch im zweiten Teil “ Mr. Monster”, der nahtlos an den Vorgänger anknüpft treibt ein Serienkiller in Clayton sein Unwesen, wobei das Buch eher von Johns Emotionen und seinem Kampf gegen sich selbst bzw. gegen Mr. Monster lebt, als von der Thrillerhandlung. John möchte Mr. Monster nicht die Kontrolle überlassen, da er sonst foltern oder gar töten würde, jedoch braucht er Mr. Monster um dem neuen Serienkiller auf die Spur zu kommen, von dem John schon fast wieder vermutet, er könne auch ein Dämon sein. Der Reiz dieses Buches besteht aus dem Kampf gut gegen böse in einer Person, nämlich John Cleaver. Eindrucksvoll beschreibt Dan Wells die Gefühle des jungen Protagonisten , seine Zerrissenheit und seinen Wunsch ein normales Teenagerleben führen zu dürfen. Die Sprache ist einfach und gut verständlich, wobei ich jedoch oft das Gefühl hatte , dass der Autor Probleme hat, den jugendlichen Protagonisten mit erwachsener Sprache in Einklang zu bringen. Dies zusammen mit der doch recht einfachen , übersichtlich gestalteten Handlung ließ das Buch über weite Strecken eher wie ein Jugendbuch wirken. Auch wenn Mr. Monster der zweite Teil einer Trilogie ist, findet man ohne Probleme sofort in die Handlung hinein auch ohne den ersten Teil zu kennen, alle relevanten Vorkommnisse werden ruhig und unaufdringlich in die Geschichte eingefügt. Die Story an sich ist genial durchdacht und in dieser Form einzigartig. Die Charaktere sind gut beschrieben, vor allem das Miteinander in einer amerikanischen Kleinstadt. Ab und an wagte ich in Gedanken eine winzige Parallele an Stephen King, da Mr. Monster keinem Genre 100% zugeordnet werden kann. Horror- Thriller ? Fantasy- Trilller ? Egal, das Buch ist jedenfalls einzigartig und ein echter Genuss. Ein großes Lob an den Autor für die Erschaffung von John Cleaver, einen verzweifelten Helden, der zu sich selbst finden möchte und vor großen Aufgaben steht. Das Buch ist so genial , dass ich mir fünf Minuten nachdem ich es durchgelesen hatte gleich “ Ich bin kein Serienkiller” bestellt habe.
Fazit : Sehr lesenswert.
Piper ISBN: 9783492267267
Erscheint am 10. Mai 2010