#KaltflüsterndieWellen #NetGalleyDE
Ben Kittos dritter Fall spielt auf St. Agnes einer der Scilly Inseln. Selber auf der Nachbarinsel aufgewachsen kennt Ben hier fast alle Einwohner. Ein Mann wurde verbrannt.
Das Schöne an Kate Penroses Büchern ist das Locked – In – Setting . Es muss jemand von der Insel gewesen sein, also ein fest begrenzter Täterkreis. Ich liebe solche Bücher. Ich habe es nicht geschafft den Täter zu erraten, zu viele Wendungen, Irrwege und versteckte Motive führen den Leser sehr geschickt in die Irre. Zudem sind einige Charaktere sehr speziell, aber auf eine wunderbar mitfühlende Art und Weise.
Die Landschaft ist toll beschrieben man möchte direkt mal einen Urlaub dort verbringen, aber bitte ohne über eine Leiche zu stolpern. Es gäbe für mich noch einen anderen Grund eine dieser wunderbaren wilden Inseln zu besuchen. Ich bin ein wenig verliebt in Ben. Die Autorin schafft es, ihn mit sehr wenigen Worten gut zu beschreiben und im Laufe des Buches erfährt man ja auch viel über seine mitfühlende Art. Die sorgt dafür, dass er nicht aufgibt bevor der Fall gelöst ist. Der Spannungsbogen ist konstant hoch, obwohl die Art des Ermittelns aufgrund der geografischen Besonderheit sehr gemächlich und analog verläuft. Keine Computerrecherche, sondern altmodische von Haus zu Haus Ermittlungen. Das finde ich sehr erfrischend und entschleunigend in der heutigen Zeit. Und die Autorin erschafft damit sehr viele Nebencharaktere, die alle etwas zu sagen haben, manchmal sehr wortkarg sind, gar nicht sprechen können oder überlaut auf sich aufmerksam machen.
Durch den Wechsel in der Erzählperspektive kommt noch zusätzlich Information und Spannung in die Geschichte, da einiges unabhängig voneinander aus verschieden Blickwinkeln erzählt wird.
Zudem muss sich Ben auch mit unkonventionellen Kolleginnen arrangieren und seinem Chef Bericht erstatten. Ich mag den Schreibstil der Autorin, der in allen Bereichen, sowohl in der Gefühlswelt der Protagonisten, als auch in der möglichen Täterschaft der Nebenprotagonisten, sprachlich immer genauso viel Zweifel sät und Hinweise gibt, dass man als Leser nicht anders kann als Seite um Seite weiterzulesen um das Geheimnis endlich zu lüften.