Wer ist Monsieur Mavaillier ?
Um diese Frage beantworten zu können wenden wir uns am besten vertrauensvoll an seinen ehemaligen Angestellten. Er hat über 10 Jahre für Monsieur Mavaillier gearbeitet und scheint ihm recht vertraut.
Doch zu Beginn entnehmen wir der Feuilleton – Presse die allgemein bekannten Fakten über unseren lieben Gaspar Mavaillier.
Er wurde in Lyon geboren und ist dort aufgewachsen. Sein Vater war Bildhauer, seine Mutter Hausfrau. Mit seinen Eltern kam er nicht besonders zurecht und das väterliche Gewerbe weckte keinerlei Kreativität in ihm.
Er war ein Einzelkind und ging alsbald nach Marseille um die schönen Künste zu studieren. Von dort wechselte er an die Pariser Universität und dort lernte er seinen besten Freund Percival Robbins kennen. Mit ihm ging er ein Stück des gemeinsamen Weges und folgte ihm sogar nach London.
In London begann er zu malen und seinen guten Ruf zu erarbeiten. Sein Weg führte recht schnell nach oben und bald war er eine sehr bekannte Persönlichkeit, über die viel berichtet wurde und die auf Feiern jeglicher Art eingeladen wurde
An diesem Punkt tritt Linus in Gaspers Leben. Wobei diese Aussage so nicht richtig ist. Niemand nannte ihn je Gasper. Für alle war er stets Monsieur Mavaillier, mit der Betonung auf Monsieur. Nie wollte er ein Brite sein , obwohl er dem französischen Volke keinerlei Sympathien entgegenbrachte. Heimatlos wie sein Herz nun einmal war blieb es in London hängen und hängte sich mit Leib und Seele in die Malerei.
Linus wie haben Sie das Wirken Ihres Herrn erlebt?
Er war stets extrem ehrgeizig, kaum ein Bild war ihm je gut genug. Er war eine sehr starke Persönlichkeit und sehr stolz noch dazu. Doch ich würde mich niemals beklagen, hat er mich doch stets mit Respekt und Wertschätzung behandelt, da haben mir seine ganzen Marotten nicht viel ausgemacht. Es gibt wahrlich schlimmere Dienstherren auf dieser Welt.
Haben Sie seine Werke sehen dürfen?
Ja allerdings erst nach der Vollendung, das Betreten des Ateliers war streng verboten. Auch war er unberechenbar was die Vollendung eines Werkes betraf. Einmal im Rausch des Malens konnten gut drei Tage vergehen bevor er sich wieder blicken ließ.
War er immer allein?
Nein, einige Zeit seines Lebens begleitete ihn eine zauberhafte junge Frau. Sie war Balsam für seine Seele. Mit ihr ist er auch recht lange Zeit auf Reisen gewesen um sich neue Inspirationen für seine Bilder auf der ganzen Welt zu holen.
Wie haben sie selber ihren Herrn eingeschätzt?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Er war immer auf der Hut, manchmal sogar ein wenig paranoid, so als laste ein schreckliches Geheimnis auf seinem Leben. Man musste ganz schön aufpassen, was man sagt, so habe ich mich lieber in Schweigen gehüllt. Der Job war gut bezahlt, da wollte ich kein Fettnäpfchen riskieren. Er hatte auch einige schwierige Zeiten, da hat er Dinge probiert, die ihm nicht wohl bekommen sind.
Haben Sie seine Geheimnisse je herausgefunden?
Er persönlich hat mir davon berichtet, aber ich habe geschworen niemals jemandem davon zu berichten…. wenn Sie mich jetzt also bitte entschuldigen würden?