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Das Moorkind

Thriller | Atmosphärisch, düster, unheimlich – ein Psychothriller, in dem eine junge Kinderärztin an die Grenzen ihres Verstandes gerät

von Alma Lundt

Zum Inhalt

Bist Du Dir sicher? Dass es so war. Wie Du denkst.

Martha Roth ist Kinderärztin, eine gute, eine aufopferungsvolle, eine, die das Wohl der Kinder über alles stellt. Der Preis dafür ist hoch: Erst verliert sie ihren Freund, dann ihren Job. Und dann ihren Verstand? Wenn es nach ihrem Chef geht, hat sie ihn spätestens in jener Nacht verloren, als sie behauptete, dass ein schwer misshandeltes Mädchen auf der Kinderstation gestorben sei. Ein Mädchen, das es angeblich nie gegeben hat. Kaum wird sie aus der Entzugsklinik entlassen, in die sie nach diesem Vorfall eingewiesen worden ist, passiert es wieder. Sie findet einen halbtoten Jungen am Straßenrand, der aber spurlos verschwindet, als sie ihn ins Krankenhaus bringen will. Die Suche nach dem Jungen wird immer mehr zu einer verzweifelten Jagd nach Gewissheit. Ist sie einem Vebrechen auf der Spur, oder bildet sie sich das alles nur ein? Sieht sie Kinder, die es gar nicht gibt? 

#DasMoorkind #NetGalleyDE

Putzig, wie dieses Buch mich berührt hat. Ich habe es im Urlaub gelesen in genau jener Gegend, in der das Buch spielt. Heimlich darauf schielend, wie die Nachbarn in diesem winzigen Dörfchen hier so drauf sind und das eigene Kind immer im Blick, hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Das Setting ist mal was anderes, weil niemand weiß, was passiert sein könnte, keinerlei Beweise vorliegen und grundsätzlich immer Aussage gegen Aussage steht. Dies lässt die Protagonistin schier verzweifeln, und extrem unglaubwürdig erscheinen.
Dies hat leider auch zur Folge, dass mir tatsächlich alle Protagonisten dieses Buches von Herzen unsympathisch waren. Was mich aber erstaunlicherweise überhaupt nicht gestört hat. Ich fand es eher extrem kurzweilig und cool ein Buch zu lesen , in dem nicht polarisiert wird in gut und böse, sondern alle Beteiligten keine Sympathieträger sind. Definitiv etwas Seltenes und daher erinnerungswürdig.
Die Geschichte kommt mit sehr wenigen Figuren aus und ist auch umgebungstechnisch genauso karg wie die tatsächliche Landschaft, in der das Buch spielt.
Passend zum Wetter ist hier alles trist. Trist und hoffnungslos. Zu den Figuren und Charakteren möchte ich mich nicht groß äußern, da die gesamte Spannung aus dem Vergleich: Erleben der Protagonistin vs. Umgebungsreaktionen entsteht.
Die Spannung war für mich die ganze Zeit hoch, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und das Ende fand ich überraschend und durchaus stimmig. Bemängeln würde ich nur einige lose Fäden, die zum Ende hin nicht aufgeklärt werden. Zum Beispiel die Randbemerkungen über das Baby, oder die berufliche Neuorientierung der Hauptprotagonistin.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch mit einem etwas anderen Figurenensemble als gewöhnlich. Düster, geheimnisvoll, nicht wirklich Vertrauen erweckend, aber klasse geschrieben.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne psychologische Spannung mögen.