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Neben wem du erwachst

Kriminalroman

von Gytha Lodge

Zum Inhalt

Das bleierne Gefühl des Hangovers ist nicht neu für Louise, im Gegenteil: Sie kennt es. Aber an diesem Morgen ist es böser, der Kopf wummert, der Mund ist trocken, die Erinnerung verwischt. Louise fürchtet, etwas Schlimmes getan zu haben. Sie dreht sich um zu ihrem Mann. Aber neben ihr liegt nicht Niall, sondern ein Fremder. Und er ist tot. Hat sie ihn ermordet? — Ein brillant gestrickter Fall voll unerwarteter Wendungen: der neue Pageturner von Spiegel-Bestsellerautorin Gytha Lodge!

#Nebenwemduerwachst #NetGalleyDE!

Obwohl dies mein erstes Buch der Autorin war und das dritte einer laufenden Reihe, habe ich sofort hineingefunden. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, und erhält dadurch sehr spannende Untertöne und Nuancen. Louise ist eine sehr spezielle Person, die einige schwerwiegende Probleme mit sich herumschleppt. Das bedeutsamste ist ihr Alkoholismus. Wacht sich doch nach einer durchzechten Nacht neben einem Toten auf. Sehr Detail – und facettenreich beschreibt die Autorin Louise und ihren Gemüts – und Geisteszustand. Der zudem auch noch aus einer Perspektive ergänzt wird, in der Louise Briefe an ihren Mann schreibt. Schön fand ich , dass hier nichts eindeutig ist. Man kennt den Tatverlauf , aber die vermeintliche Täterin kann sich an nichts erinnern. Auch diverse Wendungen und Aha-Erlebnisse tragen viel zur Spannung bei.
Ein wenig überflüssig fand ich den Handlungsstrang mit Damian. Um Spannung zu erzeugen war er nicht detailliert genug, neben den Ermittlungen fand ich ihn überfrachtet und verwirrend. Ein großes Manko war für mich die Namensgebung der Protagonisten/ Nebenprotagonisten. Da war ich zwischenzeitlich richtig genervt und habe mich in meinem Lesefluss gestört gefühlt. Hier hätten nicht so ähnlich klingende Namen den Lesespaß viel runder gemacht.
Der Schreibstil an sich ist toll, sehr klar und immer Spannung erzeugend , zudem ist die Wahl der Protagonisten sehr gut gelungen, wie ich finde. Louise als bemitleidenswerte Antipathie erzeugende Person, dazu eine beste Freundin, der alle Herzen zufliegen ob ihrer Loyalität, die aber mehr als suspekt wirkt. Ein stöffeliger Ehemann, den man überhaupt nicht einschätzen kann, und ein Opfer, das ein ganz besonderer Mensch war.

Die Ermittler waren für mich ein wenig blass, was aber auch daran liegen könnte, dass ich erst jetzt in diese Reihe eingestiegen bin und einige Charakterbeschreibungen verpasst haben könnte. Gut finde ich den beschriebenen Zusammenhalt der Ermittler im Team und die durchaus eher realistischen Arbeitsbeschreibungen.

Fazit: Lesenswert, mit durchgängig hoher Spannung