Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich. – Rebecca Russ
Am Höhepunkt ihrer Online-Karriere verliert die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode alles, wofür sie jahrelang gearbeitet hat. Die Online-Welt gibt ihr die Schuld am Tod einer Followerin. Nach einer Flutwelle aus Hass löscht Sarah all ihre Social-Media-Apps und verkriecht sich in ihrem Haus. Doch der Hass sickert bald über die Grenzen der Online Communities hinaus bis über ihre Türschwelle. Sie fühlt sich bedroht und verfolgt. Dann erscheint ein neuer Instagram-Account in Sarahs Namen. Wer steckt hinter dem Fake-Account? Wie kann es sein, dass der Betreiber ihre persönlichen Geheimnisse zu kennen scheint? In einem atemlosen Rausch kommt Sarah der erschütternden Wahrheit Schritt für Schritt näher …
Ein hochspannender Thriller über die Abgründe der Social Media-Welt und die Schattenseiten des Influencer*innen-Daseins.
#vorablesen #dieinfluecerin
Influencer- heutzutage ein Traumjob für viele Menschen. Ich fand das Buch sehr spannend und habe es an einem Nachmittag gelesen , obwohl ich dem Thema eher desinteressiert gegenüberstehe. Aufgewachsen in einer Welt , in der es noch kein Internet gab, und im täglichen Leben eher minimalistisch angehaucht, zudem noch seit 24 Jahren ohne Fernseher lebend, tangiert mich die schöne – schreckliche Welt des Schein – Seins so überhaupt nicht. Trotzdem hat mich das Buch sehr berührt. Diesen Zwang etwas produzieren zu müssen, kennt man natürlich aus der Arbeitswelt, aber die Abhängigkeit von sogenannten Followern die diese Produktionen anonym und ungeniert bewerten können, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Zumal keine Trennung stattfindet zwischen der natürlichen und der arbeitenden Person, da sich alles über Social-Media abspielt. Dieses sich verstellen müssen kann Menschen bestimmt in eine Lage bringen, in der sich Sarah gerade befindet, auf der Suche nach dem richtigen Ich und mit Schuldgefühlen beladen, da man in diesem Beruf auf Gedeih und Verderb all jenen ausgeliefert ist , die entweder ihre Produkte beworben haben möchten, oder denjenigen, die diesen gezeigten Idealen nacheifern, da sie selber ihr eigenes Ich nicht kennen. Da das Buch aus Sarahs Perspektive geschrieben ist, fand ich die Thematik sehr gut herausgearbeitet, auch gerade in Bezug auf die Familiendynamik. Das Buch ist eher ein ruhiger Psychothriller, der von den Wendungen lebt und der Angst der Protagonistin. Es kommt mit sehr wenigen Hauptfiguren aus, ist aber nie langweilig, und die Wendungen zum Ende hin überraschen dann doch. Der Schreibstil ist sehr gut, berührend und obwohl recht wenig aktive Spannung herrscht immer fesselnd und sehr flüssig zu lesen. Die kursiven Einschübe der vermeintlichen Täterperson lassen den Leser gut miträtseln und es gibt zu Beginn eines jeden Kapitels einen Hasspost um zu verdeutlichen, warum Sarah so handelt. Sarah als Hauptfigur war toll charakterisiert, wenngleich sie mir nicht sympathisch war, was aber zu einem Großteil daran liegen mag, dass mir diese Welt so fremd und fern ist. Fazit: Ein klasse Buch für alle, die ruhige Thriller mögen, die ihre Spannung aus der psychologischen , emotionalen Schreibweise holen.