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Vor der Stille

von Anna Johannsen

Zum Inhalt

Ein rätselhafter Todesfall und eine neue SoKo für Hanna Will & Jan de Bruyn.

Im Emsland wird eine junge Frau tot aus einem Kanal geborgen. Die Obduktion ergibt Ertrinken als Todesursache, allerdings wird Leitungswasser in der Lunge gefunden. Die SoKo tritt auf der Stelle und zieht Hanna Will und den Kriminalpsychologen Jan de Bruyn hinzu.

Die Ermittler durchleuchten Lisa Kramers Leben minutiös und stoßen bei ihrem Konto auf ungewöhnliche Bargeldeinzahlungen. Doch sie finden weder Tatverdächtige noch Anhaltspunkte für die Herkunft des Geldes. Als Hanna noch einmal ins Haus des Opfers zurückkehrt, sieht sie auf den ersten Blick das zerrissene Polizeisiegel. Eine Person flüchtet durchs Fenster und Hanna nimmt blitzschnell die Verfolgung auf …

#VorderStille #NetGalleyDE

„Vor der Stille“ ist der dritte Band des Ermittlerduos Hanna Will und Jan de Bruyn.
Schön an dieser Reihe finde ich, dass die Nebenprotagonisten wechseln, da die beiden als Spezialeinheit immer wechselnde Einsatzorte haben. Dieses Mal verschlägt es sie ins Emsland. Eine besondere Gegend.
Die Zusammenarbeit mit den dortigen Behörden ist nicht ganz spannungsfrei und gibt der Handlung ein Gegengewicht zu den Ermittlungen und gleichzeitig eine tiefere Charakterisierung der beiden Protagonisten. Außerdem bieten diese verschiedenen Einsatzorte der Autorin die Möglichkeit, Jan und Hanna in einem Wohnmobil wohnen zu lassen, was ich für ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal halte.
Die beiden haben sich mittlerweile gut eingespielt und finden durch ihre strukturierte Vorgehensweise Schwachstellen, die die örtlichen Ermittler nicht auf dem Schirm hatten. Das birgt Konfliktpotential, ist aber gleichzeitig sehr spannend.
Anders als in den Vorgängerbänden sind Hanna und Jan nun auf Augenhöhe und gleichen sich in ihren Stärken und Schwächen an. Das ist süß, zuweilen romantisch und gibt dem Leser durch diese privaten Einblicke etwas Zeit, die Krimihandlung zu verdauen.
Diese ist sehr geradlinig und lokal, birgt aber dennoch ein brisantes Thema. Wobei die Autorin hier etwas zu stereotyp arbeitet, da alle männlichen Personen sehr unsympathisch beschrieben werden. (Außer Jan natürlich). Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht. Wobei es dann wahrscheinlich zu viele Nebenprotagonisten gegeben hätte.
Der Fall ist spannend und lebt neben einigen Verfolgungsjagden von der Dynamik der Ermittlungen, den Differenzen zwischen den verschiedenen Ermittlerteams und den Gefühlen von Jan und Hanna gegenüber den Verdächtigen.
Das Buch hat noch einen netten Nebeneffekt: Da Hanna und Jan mit dem Wohnmobil unterwegs sind, bekommt jede Region ihren eigenen kleinen Reiseführer über tolle Wohnmobilstellplätze, gute Restaurants und wo es den besten Kaffee gibt.

Fazit: Wieder einmal richtig klasse