Old Man Joe, der Trinker, das Ausreißerpärchen Dylan und Maddy, Amberton, der Filmstar, der heimlich Männer liebt, und die behütete Einwanderertochter Esperanza – sie sind die Hauptfiguren in diesem amerikanischen Gegenwartsroman über die Mega-City Los Angeles.
In ihren Geschichten entfaltet sich ein Kosmos urbanen Lebens, ein Kaleidoskop aus grellen und dynamischen Bildern, aus Sehnsüchten und zerstörten Träumen. Dylan liebt Maddie und ist mit ihr unterwegs nach L.A., Stadt der Hoffnung so vieler Men-schen auf eine bessere Zukunft. Die Filmstars Amberton und Casey sind nur zur Tarnung miteinander verheiratet und ständig auf der Suche nach Sex und Bewunderung. Esperanza aus Mexiko verdient ihr Geld im Haushalt einer tyrannischen Lady und verliebt sich in deren Sohn. Der Obdachlose Old Man Joe entdeckt seine Mitmenschlichkeit, als er ein drogen-süchtiges Mädchen zusammengeschlagen hinter einer Mülltonne findet. Sie und viele andere Figuren, die im Vorübergehen den Weg des Lesers kreuzen, ergeben das fesselnde Bild einer sich ständig wandelnden Metropole, seit Generationen Verheißung und Moloch zugleich. In L.A., der eigentlichen Hauptfigur, spiegeln Fakten und Fiktion einander im Rhythmus von Geschichte und Gegenwart, von Illusion, Liebe und Gewalt. Ein außergewöhnlicher Roman über den unzerstörbaren American Dream.
Meine Meinung:
Dylan liebt Maddie und ist mit ihr unterwegs nach L.A., der Stadt der Hoffnung so vieler Menschen auf eine bessere Zukunft. Die Filmstars Amberton und Casey sind nur zur Tarnung miteinander verheiratet und ständig auf der Suche nach Sex und Bewunderung. Esperanza aus Mexiko verdient ihr Geld im Haushalt einer tyrannischen Lady und verliebt sich in deren Sohn. Der Obdachlose Old Man Joe entdeckt seine Mitmenschlichkeit, als er ein drogensüchtiges Mädchen zusammengeschlagen hinter einer Mülltonne findet.
Dies sind die vier Haupterzählstränge die immer wieder von Episoden über andere Menschen, und allerlei nützliches und unnützes Wissen über die Stadt unterbrochen sind.In diesem Buch ist alles untergebracht, was L.A. ausmacht. Der Unterschied zwischen arm und reich untermalt mit Zivilisationskritik.
In dieser erstaunlichen Stadt wurde fast jedes interessante Phänomen erfunden oder massentauglich und auch dies spiegelt sich in dem Buch wieder. Die Superlative sind dort und sie sind fast alle aufgezählt. Wobei mich viele dieser Aufzählungen echt genervt haben und ich sie sehr langweilig fand.
Die Sprache ist flüssig zu lesen und gut zu verstehen. Ich fand das Buch teilweise sehr verstörend und Mitleid erweckend weil der Autor durch seine Sprache keine Gefühle transportiert und dem Leser damit die Interpretation überlässt.
Am Ende eines jeden Kapitels wird der vorletzte Satz in Teilen wiederholt. Ist dies eine Aussagebekräftigung ? Hinterfragung? Subjektive Eindrücke das jeweiligen Protagonisten ?
Nach jeder Episode folgt , chronologisch geordnet, Geschichtliches aus den Stadtchroniken von L A .
Alle vorgestellten Schicksale berühren den Leser, weil es selten Hoffnung auf ein besseres Leben gibt. Die Menschen sind gefangen in ihrem Leben und in der Stadt, wie in einem goldenen Käfig, oder einem Gefängnis aus Hoffnungslosigkeit.
Was mich schwer gestört hat war die Tatsache dass in dem Buch keine direkte Rede mit Gänsefüsschen kenntlich gemacht wurde. Es wurde dem Sprecher der Satz vorangestellt…..spricht. Da mag ich altmodisch sein , wenn ich auf Gänsefüsschen beharre, aber das hat mir nicht gefallen, es hat mich jedesmal komplett aus dem Lesefluss katapultiert.
Die Sprache ist genauso krass wie die Lebensumstände der Menschen, direkt, emotionslos und auf den Punkt gebracht.
Ist der Titel des Buches eigentlich ironisch gemeint?????
Die Episoden spiegeln einen Querschnitt durch die Stadt wieder, aber als was wird die Stadt L A in diesem Buch dargestellt? Als große Hoffnung?, Mutter der Träume? Herberge? Heimat? Gefängnis?
Ich habe dieses Buch gerne gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
Ullstein Verlag
ISBN:
978-3-550-08767-7
Erscheint am 14. August 2009