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Das Geständnis des Monsieur Mavaillier – H. D. Grochowski

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Dieses Buch ist ein echter Monolog. Das Geständnis des Monsieur Mavaillier. Er gesteht so Einiges, und dem Leser ist nie so recht klar, wo der gute Herr übertreibt , untertreibt, die Wahrheit verbiegt oder gar flunkert. Es geht um einen guten Freund, eine Liebschaft und Linus. Diese Menschen spielen eine Rolle in seinem Leben, mit ihnen setzt er sich auseinander. Natürlich kommen auch noch einige Randfiguren dazu, doch diese bewegen sich ganz fest in ihren Bahnen um Mavaillier herum.
Mavaillier erzählt sein Leben einem Grenzbeamten. Er diktiert es ihm. So wie er schon immer diktiert hat. Anderen Menschen sein Leben. Denn er ist das Genie, der große berühmte Maler, von dem die ganze Welt schon gehört hat. Ganz klar in diesem Buch ist der Unterschied Außenwirkung – Eigenwahrnehmung herausgearbeitet und dort herrschen extrem eklatante Unterschiede vor. Man lese und staune.

Der Sprachstil hat mir ausnehmend gut gefallen. Ich liebe dieses etwas altmodische, gar ein wenig hochgestochene Deutsch. Sehr korrekt und flüssig lesbar und Balsam für meine Grammatik – liebende Seele. Da das Buch rückblendisch erzählt ist der Spannungsbogen nicht so wahnsinnig hoch, allerdings auf konstant gutem Niveau vorhanden, da der gute Herr Mavaillier schon ein sehr komplexer Charakter ist. Er scheint tatsächlich zwischen Genie oder Wahnsinn zu schwanken.
Nein sympathisch ist er mir nicht der Herr Mavaillier, zu extravagant, egoistisch und viel zu sehr von sich überzeugt. Leider gibt ihm sein Ruhm in allen Punkten recht. Die Kriminalgeschichte darin ist sehr gut ausgedacht, an die Gegebenheiten der damaligen Zeit angepasst und das Ende ist ein richtiger Kracher. Das Buch gleicht ein wenig einem autobiografischen Roman, deshalb ist es sehr ruhig in seinem Erzählstil. Die Spannung ergibt sich ausschließlich aus Mavailliers Charakter und dem was er erzählt. So kommt erst zum Ende hin kriminalistische Spannung auf. Aber dann richtig.

Fazit: Ein sehr ruhiger , dennoch spannender Krimi in einem extravaganten Erzählstil, der die beschriebene Epoche lebendig werden lässt und am Ende so richtig tolle Wendungen bietet.