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Das Kind nebenan

von Shalini Boland

Zum Inhalt

»Nimm mir nicht mein Baby!«

Kirstie Rawlings wird von den Schreien eines Kindes aus dem Schlaf gerissen. Über das Babyphon hört sie eine unbekannte Stimme, die sagt: »Lass uns das Kind nehmen – und verschwinden.« Versucht jemand, ihr kleines Mädchen zu entführen?

Doch ihre Tochter liegt schlafend und sicher in ihrem Bettchen. Kommt die Stimme aus einem Nachbarhaus? Aber an ihrer ruhigen Landstraße leben keine anderen Kinder … Die Polizei glaubt ihr nicht. Und ihr Ehemann auch nicht. Aber Kirstie weiß, dass etwas nicht stimmt.

Sie dachte, sie könne ihren Nachbarn vertrauen, jetzt ist sie sich nicht mehr sicher. Als sie nach und nach die Geheimnisse der Menschen in ihrer Straße aufdeckt, beginnt Kirsties perfektes Leben zusammenzubrechen. Denn jemand verbirgt eine schreckliche Lüge. Und derjenige wird alles tun, um Kirstie daran zu hindern, die Wahrheit herauszufinden.

Ein fesselnder Psychothriller, der kalte Schauer über den Rücken jagt und die Frage stellt: Was geschieht wirklich hinter den Türen deiner Nachbarn?

Dies ist mein zweites Buch der Autorin und ich fand den und den Plotaufbau schon ähnlich zu “ Die perfekte Familie „.
Eine gestresste Frau , das Baby gerade ein halbes Jahr alt, mit einigen Sorgen um Geld und den Job des Mannes, zweifelt an sich selbst und ihrem Geisteszustand. Das ist insgesamt sehr spannend zu lesen, wobei die Autorin hier, wie ich finde einige Protagonisten zu wenig hat. Alles spielt sich in Kirsties Kopf ab und so kamen einige Wiederholungen zum Vorschein, die mich zwischendurch schon ein wenig genervt haben.
Klasse, wie die Autorin wirklich jeden verdächtig macht, das hat mir sooo gut gefallen, und das beherrscht sie wirklich meisterhaft. Auch ich kann mich noch daran erinnern, dass ich als frischgebackene Mama erst meinen neuen Platz im Leben finden musste, mit allen, absolut allen Unsicherheiten, die dazugehören. Diesen alltäglichen Thrill fängt die Autorin meisterhaft ein und setzt die Spannung sprachlich sehr geschickt um. Der Spannungsbogen ist durchgängig hoch und die Auflösung fand ich mehr als gelungen. Als Goodie gibt es im Epilog noch eine überraschende Information über einen der Nachbarn dazu, das hat mir auch gut gefallen.
Der Sprachstil ist gut und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, zudem versteht es die Autorin mit ausgesprochen wenigen Worten Unbehagen aufzubauen. Auch hier ist das ganze Buch absolut unblutig und der Horror findet hauptsächlich im Kopf der Protagonistin statt. Einerseits total klasse, ich liebe Psychothriller dieser Machart, allerdings muss ich in diesem Buch leider einen großen Abstrich machen.
Mir waren alle, aber auch wirklich alle Protagonisten zutiefst zuwider. Allen voran Kirstie. Ich war nach der Hälfte des Buches eine tausendstel Sekunde davon entfernt das Buch von Reader zu löschen, aus Frust auf die Protagonistin. Ich fand sie beschämend labil, und die Ereignisse nicht annähernd dazu geeignet, diese Panikattacken auszulösen. Da hätte die Autorin ein bisschen mehr mit dem Bauchgefühl der Protagonistin spielen sollen, statt sie immer auf diversen Geschehnissen und Fakten herumreiten zu lassen, was in der X- ten Wiederholung schon ein wenig langweilig war, und mir eben enttäuschenderweise die Protagonistin absolut verleidet hat. Zudem fand ich Kirstie naiv und als Mutter absolut unzumutbar. Auch gibt es leider einige lose Fäden im Plot.

Fazit: Ein toller Psychothriller, bedauerlicherweise für mich mit einer Protagonistin , die ich so gruselig fand , dass der Thrill des Buches dahinter komplett verblasste.
Vier Sterne, da ich mich überhaupt nicht in die Protagonistin hineinversetzen konnte, vor allem nicht in ihre absolut überzogenen Ängste, und sie dementsprechend dämlich fand.