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Der fremde Ehemann

Jane E. James

Dein Ehemann ist tot. Er wird nie wieder zurückkommen. Warum bittet er dich dann auf einer Dating-Website, mit ihm auszugehen?
Der fesselnde Psychothriller über Betrug, Verrat und die Abgründe der Liebe

Linda hatte das perfekte Leben: ein wunderschönes Haus, einen treuen Ehemann, zwei liebevolle Töchter. Doch sie wollte mehr. Die Scheidung von Jim und eine aufregende Reise führten sie zu Marcus – und in ihr Verderben.

Zwei Jahre später ist Linda allein, mittellos und lebt in einer schäbigen Mietwohnung. Sie hat nichts mehr zu verlieren und meldet sich bei einer Dating-App an. Doch der einzige Mann, der auf ihr Profil antwortet, ist Tony Fortin – und Linda erkennt ihn sofort wieder. Es ist Marcus, ihr zweiter Ehemann. Aber das ist unmöglich. Marcus ist vor acht Monaten auf Korfu ertrunken. Ihre Welt gerät aus den Fugen, als dann auch noch ihre beste Freundin Gail verschwindet. Als Linda tiefer gräbt, findet sie heraus, dass der Mann, den sie geheiratet hat, Geheimnisse vor ihr hatte. Sehr dunkle Geheimnisse. Und die einzige Person, die ihr helfen kann, hat allen Grund sich nicht einzumischen: ihrem ersten Ehemann. Während sie gemeinsam nach der Wahrheit suchen, wird Linda an die Liebe erinnert, die sie und Jim einst teilten. Doch in diesem gefährlichen Spiel ist niemand, wer er zu sein scheint …

Mit diesem Buch habe ich mich ein wenig schwergetan.
Es ist nicht schlecht, flüssig und gut zu lesen, hat eine überschaubare
Anzahl an Protagonisten und einige überraschende Wendungen.
Allerdings sind alle, aber auch wirklich alle Protagonisten durch die
Bank weg unsympathisch. Da hatte ich als Leser niemanden, mit dem ich
mitfühlen konnte, oder dem ich Glück für ein Happy End wünschen wollen
würde.
Zudem ist das Buch aus Lindas alleiniger Sicht geschrieben, was
einerseits die Nebenprotagonisten sehr einseitig dargestellt zeigt,
nämlich nur aus Lindas Sicht, und andererseits dazu führt, dass man viel
zu viel aus Lindas , zumeist verwirrender,
Sichtweise erzählt bekommt. Durch die unzähligen Gedankengänge die
beschrieben werden wirkt sie naiv, hilflos und eben unsympathisch. Und
die Handlung an sich leidet unter diesem Gefühlschaos. Es sind sehr
viele lose Enden bzw. leitet das Buch unglücklich in den Zeitsprüngen
auf neue Entwicklungen über, während wirklich wichtige vorangegangene,
stark emotionale Entwicklungen einfach ohne Erklärung in einem Satz hintenrunterfallen.
Als Beispiel: Jemand muss ins Gefängnis, und dies wird nach einem
Zeitsprung von mehreren Monaten einfach so als Tatsache präsentiert.
Hier fehlte mir auch ein wenig das, ich sage mal” forensische drumherum. Von polizeilicher Seite aus wird in diesem Buch nichts ermittelt. Okay, verständlich im Rahmen, dessen
was die Protagonistin erlebt hat, trotzdem fehlt es mir, zumal es die
Protagonistin dadurch etwas weniger unsympathisch gemacht hätte. Und die Handlung an sich, ist mir ehrlich gesagt auch ein wenig zu undurchsichtig. Und unlogisch. Okay ,
die Protagonistin verhält sich die meiste Zeit über seltsam und
unlogisch, aber es lässt mich mit viel zu vielen Fragezeichen zurück. Da
viele Dinge, über die sich Linda seitenlang Gedanken macht, und eine
Panikattacke nach der anderen bekommt, mit einem einzigen Anruf bei einer älteren Dame, oder einer Anfrage beim zuständigen Einwohnermeldeamt hätten geklärt werden können. Oder z. B. mit einer Presumption of Death.( Ein Totenschein , ohne auffindbare Leichenteile).
Mir waren es schlichtweg zu viele Innenansichten aus Lindas Kopf und zu wenig harte Fakten, für einen Thriller.