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Stumme Knochen

von Loreth Anne White

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Nach 47 Jahren ist es nicht zu spät, dass das ermordete Mädchen seine Geschichte erzählen kann – Hochspannung von Bestsellerautorin Loreth Anne White

Die Knochen schweigen nicht, wenn man die richtigen Fragen stellt.

Unter einer Kapelle in den kanadischen Bergen wird bei Bauarbeiten ein menschliches Skelett entdeckt. Viel deutet darauf hin, dass es sich um die junge Annalise Jansen handelt, die vor fast fünfzig Jahren spurlos verschwand. Mithilfe der forensischen Anthropologin Dr. Ella Quinn beginnt Detective Jane Munro zu ermitteln. Ihr eigener Mann wird seit einem halben Jahr vermisst und sie weiß, dass ihre Ergebnisse der Familie helfen können, mit dem Verlust abzuschließen.

Doch wer war die lebensfrohe Sechzehnjährige und warum musste sie sterben? Während die Presse eine Sensationsstory wittert, zeigen Janes Nachforschungen vor allem eins: Nichts ist eindeutig in diesem Fall. Vor allem Annalises damalige Clique, die Shoreview Six, verstrickt sich in Widersprüche. Denn jeder von ihnen ist sich selbst der Nächste und sie alle haben viel zu verlieren …

#StummeKnochen #NetGalleyDE

Dies war nicht mein erstes Buch dieser Autorin, ich habe schon einige von ihr gelesen.
Was immer wieder gut ist, ist die routinierte Sprachgestaltung, die jede im Buch vorkommende Person zum Verdächtigen macht. Man rätselt und rätselt und wird am Ende doch überrascht. So war es auch hier. Außerdem ist die Spannung im ganzen Buch konstant hoch.

Jeder aus der Jugendbande hat ein Geheimnis, und alle Beteiligten klammern sich an das Leben, das sie sich in der Zwischenzeit aufgebaut haben.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und jedes Leben nimmt eine besondere Wendung. Fast zu viel, dass auch die Ermittlerin leidet. Und auch noch schwanger ist.

Es dauert ein wenig, bis man in das Buch hineinfindet, da es sehr viele Nebenprotagonisten gibt, die teilweise auch mit Spitznamen angesprochen werden und/oder jeweils in eine oder mehrere Personen aus der Clique verliebt/verbunden sind. Ab der Mitte wird es übersichtlicher, da der Fall eher voranschreitet und die Ermittlungen mehr in den Vordergrund rücken.

Loreth Ann White hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der direkt Spannung aufbaut und die Übersetzung ins Deutsche ist absolut gelungen. Wobei der Originaltitel „The unquiet bones“ lautet, also genau das Gegenteil des deutschen Titels …..
Etwas gestört hat mich auch, dass immer wieder auf das Verschwinden von Janes Lebensgefährten Bezug genommen wird, dieser rote Faden aber nie aufgelöst wird, und sei es nur in Erwartung einer Fortsetzung. Was ich persönlich gut fände, ich liebe „very old cases“ und das Ermittlerteam arbeitet gut zusammen und es gibt eben einige rote Fäden, die nicht zu Ende geführt oder aufgelöst werden.

Die Entdeckung des Täters war genial konstruiert und für mich als geübten Thrillerleser überhaupt nicht vorhersehbar.

Fazit: Wieder ein toller Thriller von Loret Ann White, mit minimalen Kritikpunkten, die zu vernachlässigen sind.