Lebenslänglich ungesühnt – wahre Fälle eines Strafverteidigers
von Alexander Stevens
Zum Inhalt
Denn die Wahrheit stirbt mit Ein Familienvater, der die dreiköpfige Nachbarsfamilie erschossen haben soll, aber keinerlei Motiv hat. Ein verurteilter Mörder, der behauptet, die Polizei habe Beweise am Tatort gefälscht. Ein Verdächtiger, der zunächst freigesprochen, dann aber wegen Mordes verurteilt wird. Allen Fällen gemein: Die Verurteilten behaupten, unschuldig zu sein und das mit guten Argumenten.Strafverteidiger Dr. Alexander Stevens wird immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob auf der Strafbank die Richtigen sitzen. Anhand extrem spannender, aktueller und wahrer Fälle geht er der Frage nach dem perfekten Mord nach und ob es ihn trotz modernster Forensik und Kriminaltechnik heute überhaupt noch geben kann.
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Nach „9 1/2 perfekte Morde“ hat mich auch dieses Buch wieder begeistert. Der perfekte Mord?, beschreibt acht Fälle, in denen nicht so recht klar ist, ob die Ermittlungsbehörden den richtigen Täter erwischt haben. Oft sind es Indizienverfahren, weil die Leichen fehlen und die Ermittlungen durch Lügen und Falschaussagen erschwert und behindert werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, da der Autor einen absolut unaufgeregten Schreibstil hat, der Fakten sehr gut chronologisch aufzählen kann, das Wichtigste hervorheben kann, die Fälle aber trotzdem absolut spannend beschrieben sind, und man als Leser ganz toll miträtseln kann. Außerdem schafft es der Autor die Menschen in den Fällen so zu charakterisieren, dass man als Leser alles nachvollziehen kann.
Er bezieht beide Seiten ein, sowohl die Ermittlungsbeamten , als auch die Täter werden aus verschiedenen Perspektiven erwähnt und alles rundum ausgeleuchtet. Sehr gut kommen in diesem Buch die Tücken des deutschen Rechtssystems zur Sprache, was mich teilweise ganz schön erschreckt hat. Durch das Ineinandergreifen mehrerer verschiedener Instanzen, beginnend mit dem Rettungsdienst und der Leichenschau bis hin zum abschließenden Plädoyer müssten alle eine bessere Möglichkeit bekommen, Daten abgleichen zu können, damit nicht irgendwo unterwegs ein Fehler oder eine Nachlässigkeit passiert, die die Verurteilung eines unschuldigen Menschen zu Folge haben könnte. Oder einen Mord übersieht.
Ich fand das Buch sowohl spannend als auch unterhaltend und lehrreich. Ich kann jedem Liebhaber von True Crime Büchern dieses Buch wärmstens empfehlen. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil, der nicht wissenschaftlich oder belehrend daherkommt und dem Leser jeden Ermessensspielraum selber festlegen lässt.