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Das Böse dahinter

Ein Fall für Harriet Foster, Band 1

von Tracy Clark

Zum Inhalt

Auftakt einer fesselnden Thriller-Reihe von der US-amerikanischen Bestsellerautorin Tracy Clark.

Versteckt unter einem Blätterhaufen, mit seltsamen Lippenstiftmarkierungen an Hand- und Fußgelenken wird die verstümmelte Leiche einer jungen Rothaarigen in Downtown Chicago gefunden: ein Fall für Detective Harriet Foster.

Es ist Fosters erster Fall in einem neuen Team nach einem Burn-out, und um jeden Preis will sie sich in der toughen Ermittlerwelt beweisen. Als eine weitere Leiche mit denselben Merkmalen entdeckt wird, ist sie sicher, dass ein Serienkiller Chicago terrorisiert. Jede Sekunde zählt, aber erst ein unerwarteter Hinweis bringt Foster und ihre neue Kollegin Li auf die Spur des Psychopathen …

Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ein toller Thriller , wenn auch ein wenig dramalastig. Aufbau und Setting sind perfekt und geben dem ganzen Buch durchgängig viel Spannung. Es werden diverse Verdächtige präsentiert, jedoch auch schnell wieder ausgeschlossen. Die Hauptfigur Harriet Foster ist mir persönlich viel zu zerrissen. Alles ergibt Sinn und die Schicksalsschläge, die die Hauptprotagonistin erleben musste, sind wirklich absolut furchtbar, von daher ist alles stimmig. Die Art, wie sie handelt und schlecht mit anderen Personen interagieren kann. Auch ihre Spleens und Panikattacken sind völlig okay, allerdings war es mir in Kombination mit den Nebenprotagonisten dann doch ein wenig zu viel des Guten. Der Konflikt mit ihrem ersten Partner Lonergan, war mir persönlich zu viel, da hätte gleich Vera Li einsteigen können, zumal einige der Personen doch sehr klischeehaft dargestellt sind.
Zudem deucht dem geneigten Thrillerkenner dann schon recht früh, warum Amelia und Bodie als Nebenprotagonisten charakterisiert sind. Hier hätte ich mir sehr viel mehr Rückblenden in deren Vergangenheit vorstellen können, um das Ganze erlebbarer und verstehbarer zu gestalten. So blieben beide , trotz ihrer Wichtigkeit blass und hinter Harriets persönlichem Dilemma weit zurück.
Auch die Psychologin Silva spielt eine Rolle . Sie ist Bodies Therapeutin gewesen und möchte ihm, der Polizei als auch natürlich sich selber weiterhelfen. Diese Rolle ist für mich , in dieser Form nebulös und überflüssig. Da man nichts Genaueres über sie erfährt, spielt sie in der Verdächtigenliga nicht mit, hat aber sonst auch keine so richtig aufklärende Funktion. Erst ganz zum Schluss wird ihre Rolle wichtiger.
Auch hier finden sich einige lose Fäden, wie ich finde. (wie geht es mit ihr weiter ?), zudem ist das Ende recht abrupt, hier fehlen mir noch einige Details zur genaueren Aufklärung des eigentlichen Falles. Auch Bodie hätte einen Epilog verdient, wie ich finde, tragen doch seine Emotionen und Gedanken den Leser zumindest in Richtung einer Fährte. Zudem war mir leider die Diskrepanz zu groß zwischen der wirklich spektakulären Aufklärung und den Sätzen , die darüber geschrieben wurden. Das war mir ein bisschen zu wenig. Da hätte ich mir ein wenig mehr WOW-Effekt gewünscht. Also sprachlich und stilistisch. Und ein wenig mehr Konflikte drumherum. Und ein wenig mehr Traurigkeit und Zerrissenheit seitens Harriet. (Obwohl alles absolut verständlich ist), war es mir zu viel für ein einziges Buch.

Trotz allem: Ein super Thriller mit einem durchweg hohen Spannungsbogen, und einem Ermittlerpaar an das man sich erinnert.